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Toxische Links erkennen und entwerten: Sinn, Risiko & Messbarkeit
Veröffentlicht von Florian Müller (GF)04.09.2025 ·
Kategorie(n): Backlinks, News
Ein schädliches Linkprofil kann deine Rankings sabotieren. Doch nicht jeder Spam‑Link verursacht einen Absturz – oft ignoriert Google sie einfach. Der folgende Ratgeber erklärt dir,
was toxische Backlinks eigentlich sind und warum sie gefährlich werden können,
wann das Entwerten (Disavow) wirklich sinnvoll ist – und wann du es lieber lassen solltest, und
wie du dein Linkprofil analysierst, toxische Muster erkennst und die Wirkung deiner Maßnahmen misst.
Was sind toxische Backlinks?
Toxische Backlinks sind eingehende Links, die deine Sichtbarkeit eher schädigen als verbessern. Sie entstehen meist durch Linkkauf, massenhaften Kommentar‑Spam, Footer‑Links oder andere unnatürliche Tauschprogramme. Google weist darauf hin, dass man Backlinks nur dann entwerten sollte, wenn eine Vielzahl spammy, künstlicher oder minderwertiger Links vorhanden ist und diese eine manuelle Maßnahme auslösen oder sehr wahrscheinlich auslösen werden.
In allen anderen Fällen kann die Suchmaschine selbst entscheiden, welche Links sie ignoriert.
Mit toxischen Links sind nicht nur offensichtliche Spam‑Verweise gemeint. Gefährlich sind vor allem gute Domains mit schlechtem Muster:
Verlinkungen in jedem Artikel: Wenn auf einer gut sichtbaren Seite jeder Text einen externen Link enthält, deutet das auf Linkverkauf hin. Solche Seiten werden von vielen Tools nicht als „toxisch“ markiert, können aber manuelle Maßnahmen auslösen.
Unnatürliche Ankertexte: Einseitige, keyword‑optimierte Linktexte („Money‑Keywords“) gelten als unnatürlich und werden von Google seit Penguin 4.0 entwertet. Eine natürliche Verteilung aus Marken‑Ankertexten, neutralen Begriffen und gelegentlich einem Keyword ist sicherer.
Hier ist auffällig, dass der Ankertext in kyrillischer Schrift verfasst wurde, was thematisch nicht zum Inhalt der Seite passt.
Beim selben Kunden finden wir weitere Ankertexte, die auffällig sind: willkürliche Zahlen.
Unausgewogenes Follow/Nofollow‑Verhältnis: Ein dauerhaft hoher Do‑Follow‑Anteil kann verdächtig wirken.
Hoher Spam‑Score: Tools wie das Performance‑Suite‑Backlink‑Tool zeigen dir, wann viele Links mit hohem Spam‑Score entstanden sind – ein potenzielles Warnsignal.
Linkpower‑Schieflage: Wenn dein Profil fast nur schwache Links enthält, fehlt die „Linkpower‑Mischung“.
Hier siehst du alle toxischen Backlinks mit hohem Spam Score und kannst diese auch exportieren.
Warum sind giftige Links problematisch?
Links sind ein wichtiger Ranking-Faktor in Google, da sie als Empfehlungen von anderen Seiten für deine Webseite betrachtet werden. Doch nicht alle Links sind vorteilhaft. Giftige Links – oft auch als Spam-Links bezeichnet – können durch unnatürliche oder manipulative Praktiken erworben werden. Dazu zählen Links aus minderwertigen Quellen, Linkfarmen, oder aus Seiten, die gegen Googles Webmaster-Richtlinien verstoßen. Diese Links können deinem Ranking schaden und dazu führen, dass Google deine Seite abstraft.
Erinnerung
Google ignoriert viele Spam-Links bereits. Doch in manchen Fällen kann es sinnvoll sein, selbst aktiv zu werden.
Braucht man das Disavow‑Tool?
Das Disavow-Tool ist laut Google kein Bestandteil der regelmäßigen Seitenwartung und sollte nur genutzt werden, wenn man eine manuelle Spam-Maßnahme erhalten hat und die Links nicht anderweitig entfernt werden können. Google empfiehlt, gefährliche Links zuerst zu löschen und nur dann eine Disavow-Datei hochzuladen, wenn das nicht möglich ist.
„Sie sollten Backlinks nur dann für ungültig erklären, wenn eine erhebliche Anzahl von Spam-, künstlichen oder minderwertigen Links auf Ihre Website verweist und die Links eine manuelle Maßnahme ausgelöst haben oder wahrscheinlich zu einer manuellen Maßnahme auf Ihrer Website führen werden.“
– Google Support
Obwohl SEO-Tools viele Links als toxisch markieren, ignoriert Google die meisten Spam-Links bereits automatisch. John Mueller warnt sogar, dass das Entwerten von Links basierend auf Drittanbieter-Metriken keine gute Idee ist.
„Wenn die Links zu URLs führen, die 404 sind, tun sie nichts. Ich würde Link‑Spam ignorieren – und vor allem Spam zu 404s.“
– John Mueller auf X (ehemals Twitter)
Hier wurde Anfang Juli das Linkprofil bereinigt, dennoch hatte es langfristig keine positive Auswirkung auf die Sichtbarkeit.
Google ignoriert viele Spam-Links
Google ignoriert bereits viele Spam-Links. Trotzdem kann es sinnvoll sein, toxische Links zu identifizieren und bei Bedarf zu entwerten, insbesondere wenn diese in großer Zahl auftreten oder eine manuelle Strafe droht.
Wie funktioniert das Disavow‑Tool?
Wenn du dich entschließt, Links zu entwerten, gehst du nach Google‑Vorgaben vor:
1. Gefährliche Links identifizieren: Erstelle eine Liste der URLs oder Domains, die entwertet werden sollen. Jede Zeile enthält eine einzelne URL; um eine gesamte Domain auszuschließen, fügst du „domain:“ voran (z. B. domain:beispiel.com).
2. Textdatei erstellen: Die Datei muss im UTF‑8‑Format vorliegen, .txt heißen und darf max. 2 MB bzw. 100 000 Zeilen umfassen. Kommentare beginnen mit # und werden ignoriert.
Die Diasavow-Liste kann ganz einfach erstellt und gepflegt werden
3. Datei hochladen: Melde dich in der Google Search Console an, wähle die Property aus und lade die Datei über das Disavow‑Tool hoch. Wenn Fehler auftreten, korrigierst du sie und lädst erneut hoch.
Im Disavow-Tool der Google Search Console kannst du deine Editor-Datei ganz einfach hochladen.
4. Geduld haben: Es kann mehrere Wochen dauern, bis Google die entwerteten Links verarbeitet.
Tipp
Disavowing sollte nicht die erste Maßnahme sein. Zuerst versuche, toxische Links durch Kontaktaufnahme mit den Seitenbetreibern entfernen zu lassen.
Link‑Detox & Analyse: So erkennst du toxische Muster
Die größte Herausforderung besteht darin, problematische Links sicher zu identifizieren. Drittanbieter‑Metriken wie „Toxic Score“ können Hinweise liefern, sind aber kein Garant. Deshalb solltest du dein Linkprofil ganzheitlich analysieren und verschiedene Aspekte berücksichtigen – am besten mit spezialisierten Backlink‑Tools.
Wichtige Kennzahlen
Follow‑/Nofollow‑Verlauf: Ein ausgewogenes Verhältnis ist das A und O. Ein Diagramm über mehrere Jahre hilft dir, unnatürliche Schieflagen zu erkennen.
Linkpower‑Verteilung: Zeigt dir, wie viele starke vs. schwache Links du hast.
Spam‑Score: Identifiziere Zeiträume, in denen viele hochriskante Links entstanden sind.
Linktypen und Ankertexte: Eine gesunde Mischung aus Text‑, Bild‑ und Redirect‑Links sowie variierenden Ankertexten wirkt natürlich.
Verlorene Backlinks: Überwache gewonnene und verlorene Links, um ungewollte Lücken zu schließen.
Der kostenlose Backlink‑Check der Performance Suite liefert dir bereits einen ersten Überblick über Follow‑/Nofollow‑Verhältnis, Spam‑Score und Linkpower:
Praktisches Beispiel mit der Performance Suite
Um toxische Backlinks zu erkennen und gezielt zu entwerten, ist es wichtig, die richtigen Werkzeuge zu nutzen. Die Performance Suite bietet dir die nötigen Funktionen, um problematische Links zu identifizieren und sicherzustellen, dass dein Linkprofil gesund bleibt. Hier zeigen wir dir, wie du die verschiedenen Analysefunktionen der Performance Suite für das Disavowen von Links effizient einsetzen kannst.
Spam-Score filtern: Um toxische Links schnell zu erkennen, kannst du nach dem Spam-Score filtern. Das hilft dir, risikoreiche Links mit hohem Spam-Score herauszufiltern, die du in die Disavow-Liste aufnehmen solltest.
In der PS kannst du ganz einfach nach dem Spam Score filtern.
Follow-/Nofollow-Verhältnis prüfen: Im Backlink-Tool siehst du, wie sich das Verhältnis von Follow– zu Nofollow-Links entwickelt. Ein unnatürlich hoher Do-Follow-Anteil könnte auf unnatürliche Linkaufbau-Methoden hindeuten. Diese Links solltest du ebenfalls überprüfen und eventuell disavowen.
Behalte die Entwicklung des follow/ und nofollow Verhältnisses deiner Backlinks im Blick mit dem Backlink-Tool.
Linkpower-Diagramm: Im Linkpower-Diagramm kannst du sehen, wie stark deine Backlinks im Vergleich zueinander sind. Schwache Links, die möglicherweise gekauft oder unnatürlich sind, sollten kritisch hinterfragt und möglicherweise disavowt werden.
Auf dem Linkpower-Diagramm direkt erkennen, wie hoch die Linkpower deiner Backlinks ist
Linktext‑Analyse: Nachdem du Links mit hohem Spam-Score oder ungünstigem Follow/Nofollow-Verhältnis gefiltert hast, solltest du diese Links manuell analysieren. In der Performance Suite siehst du die Domain und den Linktext, was dir hilft, zu beurteilen, ob der Link tatsächlich toxisch ist.
Häufung von unnatürlichen Linktexten im Backlink-Tool der PS erkennen.
Backlink‑Verlust‑Tracking: Es ist auch wichtig, die guten Links im Auge zu behalten. Hier siehst du, wann wichtige Links verloren gegangen sind und kannst reagieren.
Erkenne sofort, wenn Links offline gehen im Backlink Tool der PS.
Team‑ & Wettbewerbs‑Analyse: Du erkennst, wer in deinem Team Backlinks aufbaut, welche Linkarten dominieren und wie du im Vergleich zur Konkurrenz stehst.
Beobachte den Aufbau-Verlauf der Backlinks und wer in deinem Team wie viele Backlinks aufgebaut hat.
Exportieren der Links: Sobald du problematische Links identifiziert hast, kannst du diese in eine Disavow-Datei exportieren. Du musst sie im .txt-Format speichern und in die Google Search Console hochladen, um Google mitzuteilen, dass diese Links ignoriert werden sollen.
Erfolg messen: Nach dem Hochladen der Disavow-Datei in die Google Search Console kannst du in der Performance Suite durch „Flags“ im Reporting sehen, ob sich deine Sichtbarkeit und Rankings verbessern. Falls keine Veränderung eintritt, war der Disavow wahrscheinlich nicht erforderlich.
Wichtig
Verlass dich nicht blind auf die Bewertung „toxisch“ eines Tools. Prüfe auffällige Links manuell – manchmal ist die Domain hochwertig, aber das Muster verdächtig (z. B. Linkverkauf). Erst wenn du sicher bist, dass eine Verlinkung unnatürlich ist und eine manuelle Maßnahme droht, solltest du sie entwerten.
Fazit: Gesundes Linkprofil statt Panik
Toxische Backlinks schaden nur, wenn sie in großer Zahl und offensichtlich unnatürlich sind. Google ignoriert die meisten Spam-Links, weshalb ein Disavow nur bei einem drohenden oder bereits verhängten manuellen Penalty sinnvoll ist. Nutze das Tool niemals als Routine-Maßnahme und vertraue nicht blind auf Drittanbieter‑Scores.
Mit professionellen Backlink‑Tools wie der Performance Suite erkennst du toxische Muster, analysierst Linkpower, Ankertexte, Spam-Score und Follow-Verläufe und kannst riskante Links gezielt identifizieren. Durch Messbarkeit weißt du, ob ein Disavow geholfen hat. Wer sein Linkprofil kontinuierlich analysiert und natürlich aufbaut, braucht das Disavow-Tool nur selten – und geht trotzdem auf Nummer sicher.
Hinweis
Die Informationen in diesem Ratgeber ersetzen keine Rechtsberatung. Bei einem manuellen Penalty solltest du die Ursache sorgfältig recherchieren und gegebenenfalls einen erfahrenen SEO‑Spezialisten hinzuziehen.
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FAQs zu Toxischen Links
Was sind toxische Backlinks und warum sind sie gefährlich?
Toxische Backlinks sind Links von minderwertigen, manipulierten oder spammy Quellen, die deinem Ranking schaden können. Sie entstehen oft durch unnatürliche Praktiken wie Linkkäufe oder Linkfarmen und können Google-Sanktionen auslösen, wenn sie nicht entfernt oder entwertet werden.
Wann sollte ich toxische Backlinks mit dem Disavow-Tool entwerten?
Das Disavow-Tool sollte nur dann eingesetzt werden, wenn eine Vielzahl unnatürlicher oder minderwertiger Links vorhanden ist und eine manuelle Maßnahme von Google droht. In den meisten Fällen ignoriert Google toxische Links selbst, weshalb das Entwerten nur eine letzte Maßnahme sein sollte.
Wie funktioniert das Disavow-Tool und wann sollte ich es nutzen?
Das Disavow-Tool hilft dabei, toxische Links zu entwerten. Du kannst eine Liste von Links erstellen und diese in einer Textdatei hochladen. Google verarbeitet die Datei, aber beachte, dass der Prozess mehrere Wochen dauern kann. Vermeide es, das Disavow-Tool ohne vorherige Entfernung der Links durch den Webmaster zu nutzen.
Was sind die wichtigsten Kennzahlen, um toxische Backlinks zu erkennen?
Um toxische Muster in deinem Linkprofil zu erkennen, solltest du Kennzahlen wie das Verhältnis von Follow/Nofollow-Links, den Spam-Score, die Linkpower-Verteilung und die Analyse der Ankertexte überwachen. Tools wie die Performance Suite helfen dabei, problematische Links zu identifizieren.
Warum ist eine Disavow-Analyse wichtig und wie kann ich diese durchführen?
Eine Disavow-Analyse hilft dabei, riskante Links zu identifizieren, die dein Ranking negativ beeinflussen könnten. Mit spezialisierten Backlink-Tools kannst du regelmäßig dein Linkprofil überprüfen, toxische Links analysieren und Maßnahmen wie das Entwerten gezielt umsetzen, wenn es notwendig ist.
Florian Müller ist Gründer und Geschäftsführer der 2008 gegründeten Online Solutions Group GmbH (OSG), einem Online-Marketing-Anbieter aus München. Die OSG bietet Services und eigene Technologien. Zu den Leistungen gehören unter anderem SEO, SEA, Social Advertising, Display Marketing sowie weitere performanceorientierte Leistungen.
Müller ist seit über 18 Jahren im Online-Marketing aktiv und hat weit über 1.000 Unternehmen bei der Einführung und Optimierung des Online-Marketings geholfen, darunter internationale Konzerne wie auch KMUs.
Seit 2012 entwickelt Müller mit seiner Agentur das eigene SEO-Tool Performance Suite. Damit soll SEO durch KI automatisiert und Wettbewerbsvorteile erzielt werden.
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